Das Besucherbergwerk Zinngrube Ehrenfriedersdorf schaut mittlerweile auf ein erfolgreiches 25-jähriges Bestehen zurück. Dies wurde 2019 mit dem Welterbetitel gekrönt. Aber in dieser Zeit hat sich die Museumslandschaft auch verändert. Auch wenn die Industriegeschichte authentisch bleiben soll und muss, ist vieles an unserem Standort nicht mehr zeitgemäß. Zusätzlich wurden uns vom Sächsischen Rechnungshof einige Vorgaben gemacht, die wir versuchen umzusetzen.
Daher entschloss sich in einem ersten Schritt der Stadtrat in Verbindung mit der Verwaltung Strukturmittel in zwei Jahresscheiben beim Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen zu beantragen, die uns dann auch in Höhe von insgesamt 192.693,60 EUR gewährt wurden. Da die Förderung bei ca. 50% liegt, legt die Stadt Ehrenfriedersdorf nochmal die gleiche Summe obendrauf.
Ziel sollte es zum einen sein, die Struktur der Gesellschaft und damit einhergehend eine vollständige Integration des Besucherbergwerks in den Zweckverband Industriemuseum zu untersuchen, zum anderen für das Museum wichtige Gebäude und Flächen zu erwerben und damit neue Konzepte (architektonisch wie inhaltlich) für die Ausstellung zu erarbeiten. Mit all diesen Maßnahmen soll der Erfolg des Standortes langfristig gesichert werden.
Mit den Strukturmitteln für 2020 wurde, beginnend schon im Jahr 2019, zunächst die Gesellschaft betriebswirtschaftlich untersucht und in Verbindung mit dem ZV Industriemuseum die ersten Schritte erarbeitet, wie eine vollständige Eingliederung in den Zweckverband vollzogen werden könnte. Daran geknüpft waren vor allem notwendige Anpassungen an der Personalstruktur sowie das Eigentum an den für den Betrieb des Museums notwendigen Gebäude und Flächen sowie des Museumsgutes (Mineralogische Sammlung, Bergbaugeräte).
Auch wenn sich durch die sogenannte Corona-Pandemie einige Gespräche verzögerten, konnte mit Hilfe der Strukturmittel Ende 2020 erfolgreich der Kauf des Gebäudes Kaue3 sowie einiger Flächen am Museumsstandort von der Zinnerz Ehrenfriedersdorf GmbH abgeschlossen werden. Zudem sind wir den Geschäftsführern dankbar für die Übertragung des Eigentums der Mineralogischen Sammlung sowie der Bergbaugeräte für jeweils einen symbolischen Euro an die Stadt.
Für die Baugrunduntersuchung wurde das Büro Eckert aus Chemnitz beauftragt. Diese Untersuchung musste dann nochmals erweitert werden, um notwendige Statikberechnungen für das Museumskonzept ermöglichen zu können.
Bereits im September 2020 konnten wir mit Frau Meißner aus Jena eine sehr engagierte Historikerin gewinnen, die sich nicht nur der Geschichte des Bergbaus an unserem Standort widmet, sondern der Stadtgeschichte als Ganzes. Mit ihren Ergebnissen soll die Ausstellung inhaltlich ganz neu aufgestellt werden.
Das renommierte Planungsbüro ö-konzept aus Zwickau wurde anschließend im Oktober 2020 beauftragt, eine neue Museumskonzeption für unseren Standort zu erarbeiten. Das Museumskonzept teilt sich in zwei wesentliche Komplexe. Einmal in die Verbesserung der architektonischen Gegebenheiten, zum Zweiten in eine Neugestaltung der Dauerausstellung.
Ebenfalls noch im Oktober erhielt das Planungsbüro Philipp, Heinemann und Dressel (ebenfalls in Zwickau ansässig) den Auftrag, ein Außenraumkonzept zu erstellen. Ziel des Auftrages war es, die Außenflächen am Gebäudekomplex zu entwickeln und gegebenenfalls ganz neue Bereiche für das Museum zu schaffen.
Aktuell wird weiter an der Ausarbeitung der Dauerausstellung gearbeitet. Zudem soll für das Museum ein sogenanntes Corporate Design entwickelt werden, d.h. ein einheitliches Erscheinungsbild auf allen Ebenen bis hin zum Briefkopf. Schlussendlich können wir mit den Mitteln noch ein Brandschutzkonzept beauftragen, welches für den Herbst geplant ist.
So könnte das Besucherbergwerk Zinngrube einmal aussehen:
Die Fördermittel werden uns vom Freistaat Sachsen und dem Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen gewährt.