Beschreibung:

Bei der Buchpräsentation in Ehrenfriedersdorf tauchen die Autoren in die facettenreiche Bühnengeschichte der Greifensteine ein und nehmen die Anwesenden mit auf eine Zeitreise durch 20 Spielzeiten im Zeichen Karl Mays, die dort bisher stattfanden. Ebenso geben sie einen Einblick in weitere Bereiche der Karl-May-Bühnengeschichte.

Seit den 1950er-Jahren haben Karl-May-Festspiele von Bad Segeberg bis Elspe Tradition – Hunderttausende pilgern heute Jahr für Jahr zu mehr als zehn Freilichtbühnen im gesamten deutschsprachigen Raum. Zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler hauchten Karl Mays Figuren in diversen Bühnenfassungen Leben ein. Winnetou zum Anfassen – das begeistert das Publikum allerdings bereits seit den 1910er-Jahren, als Mays Apatschenhäuptling erstmals auf einer Bühne stand.

Auch im Naturtheater an den Greifensteinen bereicherten Karl Mays Helden und Bösewichte die Spielpläne: Nach ersten Überlegungen, bereits Ende der 1930er-Jahre Winnetou & Co. auf die Bühne zu bringen, gehörten Karl-May-Stücke zwischen 1987 bis 2017 immer wieder zum Repertoire. Das Naturtheater nimmt dabei in der Karl-May-Bühnengeschichte eine besondere Rolle ein: Gehörte es doch zu den ersten Bühnen, die noch zu DDR-Zeiten Karl May aufführten, was über Jahrzehnte überhaupt keine Selbstverständlichkeit gewesen war. Ebenso behaupteten sich Winnetou und Old Shatterhand auch in der Wendezeit, und in den 2000er-Jahren kam mit „Der Schut“ ein Stück mit einem der sehr selten dramatisierten Balkan-Stoffe Karl Mays mit Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar zur Aufführung.

Die Autoren Nicolas Finke und Reinhard Marheinecke haben die Karl-May-Bühnengeschichte der Greifensteine in ihrem im vergangenen Jahr im Karl-May-Verlag veröffentlichten Buch „Karl May auf der Bühne III“ dokumentiert. Der dritte von vier Bänden der Buchreihe „Karl May auf der Bühne“ widmet sich neben den Karl-May-Inszenierungen an den Greifensteinen auch jenen in Rathen und Jonsdorf sowie auf weiteren Bühnen im Osten Deutschlands – wie im Harzer Bergtheater Thale mit Stargast Gojko Mitic als Winnetou oder in Bischofswerda, wo seit 1993 mit großem Erfolg Kinder und Jugendliche Karl Mays Abenteuergeschichten unter freiem Himmel aufführen. Das Open-Air-Erlebnis stand auch im Mittelpunkt der österreichischen Karl-May-Festspiele, die ab Anfang der 1980er-Jahre an mehreren Orten gegründet wurden, unter anderem nach Elsper oder Segeberger Vorbild. Doch Mays zeitlose Helden sollten auch unabhängig vom Wetter ihr Publikum erreichen – in großen Hallen als Spektakel, beispielsweise in der Wiener Stadthalle, der Dortmunder Westfalenhalle und der Berliner Deutschlandhalle, aber auch in Theaterhäusern. Manch ein Produzent träumte davon, mit dem Apatschenhäuptling auf Tournee zu gehen – Träume, die die Macher immer wieder vor Herausforderungen stellten.

Weitere Informationen zu „Karl May auf der Bühne III“: www.karl-may-auf-der-buehne.de